2013:  Schneemassen und Sonne in Stuben am Arlberg

Nach langen Jahren in Andermatt hatten wir uns in diesem Jahr für einen Wechsel entschieden. Da der Planungsdezernent gepatzt hatte, blieb nur wenig Zeit für die Suche nach einem Quartier und damit nach einem alternativen Skigebiet. Es gelang kurzfristig in Stuben am Arlberg eine "Bergklause" zu finden, die noch Zimmer für 8 Personen anbieten konnte.

Leider mußte in diesem Jahr ein langjähriger und zuverlässiger Mitfahrer wegen Krankheit passen; böse Zungen behaupten, die Ursache liege in der Absage seines langjährigen, bewährten Zimmergenossen. Als Neuling hatte sich Ralf der Skigruppe angeschlossen, ein versierter Fahrer, der keine Herausforderung ausläßt. Die Bergklause entpuppte sich als kleine nette Pension (mit Saunabereich), die ein hervorragendes Frühstücksbuffet bot (kein Mangel an Himbeerjoghurt) und uns am Abend  neben der Suppe und warmen Speisen mit einem umfangreichen kalten Buffet verwöhnte.

Die Anfahrt am Samstag verlief "grausam"; vor dem Pfändertunnel bei Bregenz standen wir geschlagene 3 Stunden im Stau; glücklicherweise konnten wir die Langeweile mit den Reportagen der Bundesligaspiele vertreiben. Noch rechtzeitig vor dem Abendessen erreichten wir Stuben; wir waren überwältigt von den Schneemassen im Ort, die Dächer trugen eine Schneelast von ca. 2 Meter Höhe. Es erwartet uns  bereits Werner, ein Freund von Christoph, der die Skigruppe verstärkte; an dieser Stelle muß noch erwähnt werden, dass nach langer Zeit wieder einmal die Zahl der "Aktiven" die Zahl der "Passiven" übertraf. Am Abend besuchten wir eine der wenigen Kneipen des Ortes, das Murmele, und erlebten eine Überraschung; es war proppenvoll und es gab gute Musik.

Zum Frühstück am Sonntag erschien unser Neuling mit dicken geschwollenen Augen; nach eigener Aussage hatte er kein Auge zugetan; sein Schlafgenosse hatte die ganze Nacht dicke Bretter gebohrt. Da Werner noch am Abend desselben Tages zurückfuhr, zeigte sich auch hier eine Lösung dieses Problems.
Der erste Skitag, sah uns am Vormittag bei strahlendem Wetter auf den Albonapisten, die hervorragende Bedingungen boten, steile, breite Hänge, die zu schnellen Schußfahrten und genußvollen Schwüngen einluden. Gegen Mittag fuhren wir ab zur Alpe Rauz, von der ein ewig-langer Sessellift zur Ulmer Hütte ins Skigebiet von "Stanton" führt. Die lange Abfahrt zurück war ein Schmankerl und lud zur Wiederholung ein. Am späten Nachmittag landeten wir nach einer Genußfahrt direkt im Ort.

Am Montag stand die "Weisse Runde" auf dem Programm, so wird die große Strecke Zürs --> Lech --> Zürs bezeichnet. Wir nahmen den langen Lift zur Albona und fuhren von dort wieder zur Alpe Rauz. Von dort startet der Bus nach Zürs, per Ski ist der Ort leider nicht erreichbar. Das traumhafte Wetter brachte noch andere Skiläufer auf die gleiche Idee, sodass wir keine Chance sahen, den Bus zu nutzen; Wir charterten ein Taxi, bei dem Preis von drei Euro pro Person kein Luxus. In Zürs führte uns der erste Lift zum Zürser See, an dem uns die tolle Piste am Muggengrat lockte. Als einziger Engpass auf unserer Tour erwies sich die Bahn zum Madloch, ein in die Jahre gekommener Zweier-Sessellift. Von dort hatten wir einen traumhaften Blick auf Lech, unser Zwischenziel. Die Tourenabfahrt vom Madloch nach Zug ist eines der Topereignisse für jeden Skifahrer; wir schwelgten in den höchsten Tönen. Zwischen Zug, Lech und Oberlech lockten zahlreiche tolle Abfahrten, die wir nicht alle "abhaken" konnten; zu erwähnen ist die Auffahrt zum Kriegerhorn mit anschließender Abfahrt bis in die Ortsmitte von Lech.

Mit der Gondel auf den Rüfikopf starteten wir zur Rückkehr nach Zürs; zahlreiche Superpisten konnten wir testen. Unterwegs lockte eine urige Hütte zu einer Vesperpause. Chris war derart begeistert vom Ambiente, dass er nur mit großer Überredungskunst zur Weiterfahrt überredet werden konnte und die Rückkehr am nächsten Tag plante. Die letzte Abfahrtsstrecke auf unserer Runde bietet der Trittkopf, eine beinahe 50 Jahre alte Gondel brachte uns auf den Gipfel. Micha, Ralf und Manfred bewältigten die Abfahrt gleich dreimal, bei der letzten Fahrt hatten wir den Eindruck, die Piste für uns allein zu haben.

Zürs lag bereits im Schatten, als wir den Bus zur Alpe Rauz erreichten; die bekannte Genußabfahrt führte uns zurück nach Stuben direkt zur "Post", einer Lokation ähnlich dem "Klotzeck" in Andermatt. Hier empfingen uns bereits die "Passiven", die ebenfalls Lech besucht hatten und begeistert von dem Ort schwärmten. Norbert wollte den Reiseleiter verpflichten, im nächsten Jahr Lech als Ziel zu wählen. Nach dem Abendessen war Ortswechsel angesagt (Whisky-Abend). Auf gefährlich glattem Parkett (zwei Stürze) stiegen wir auf zum Hotel Alpin. Die gastliche Stätte hatte zahlreiche Whisky-Sorten im Angebot, aber leider nicht die gewünschte Marke. Erst nach langer Diskussion einigten sich die Experten auf ein Label. Einige müde Skifahrer hielten nicht allzu lange durch, der Schlaf lockte; aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, die Whisky Kenner hätten bis gegen drei Uhr in der Nacht durchgehalten.

Am Dienstag besuchten wir auf dem gewohnten Weg über die Alpe Rauz das Skigebiet von "Stanton". Hier lockte vor allem die Kandahar Abfahrt vom Kapall, die auch bei der SkiWM die Profis forderte. Die Talabfahrt nach St. Anton führte durch das Steißbachtal vorbei am "Moserwirt", eine der bekanntesten Hütten im Alpenraum. Sehr anziehend fanden alle die Schindlergratbahn, die uns über den Vallugagrat zur Ulmerhütte führte. Als sich gegen 15 Uhr das Wetter verschlechterte starteten wir zur Abfahrt in Richtung Alpe Rauz; die letzten Meter verliefen beinahe im Blindflug. Bei der letzten Abfahrt in Richtung Stuben verbesserte sich die Sicht (unterhalb der Baumgrenze), sodass wir wohlbehalten die Post zum "Apres" erreichten. Der Abend klang in unserer Bergklause aus, die Weinkenner kamen auf ihre Kosten.

Der Wetterbericht hatte es vorausgesagt, am Mittwoch herrschte dicke Suppe mit starkem Schneefall. Wir entschlossen uns zur Heimreise, obwohl wir ursprünglich noch auf die Piste wollten. Die Fahrt verlief ohne Stau, gegen 15 Uhr 30 kamen wir in Frankfurt an.

Es waren dabei: Christoph, Manfred, Micha, Norbert, Ralf, Rüdiger, Siggi

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